Dienstag, 13. August 2013

Das Vorbild für ein Mädchen



„Den gleichen Nachname tragen, das Bier mögen und einen Hockeymatch lieber als einen Liebesfilm gucken“, - ich wollte in meiner Kindheit ähnlich wie Tante Valja sein.  Sie war die jüngste, sie war die coolste, deswegen wollte ich sie nur mit dem Vornamen anreden, durfte aber nicht. Damals, als ich fünf war, wollte meine Tante Valja, vielleicht erwachsener, wichtiger aussehen. Am 25 Juli hat sie ihren 66. Geburtstag gefeiert. Dieser Post ist mein Geschenk an sie.

In den 70-ger Jahren war sie die einziger Frau, die ich kannte, die wanderte. Zusammen mit zwei älteren Brüdern (meinem Vater und meinem Onkel) ging Tante Valja in die Berge, um Pilze zu sammeln, oder Sanddorn zu pflücken. Ich durfte mit. 

Donnerstag, 25. Juli 2013

Irische Häkelei: die weiße Weste




Als meine Mama in einem Häkelheftchen die wunderschöne weiße Weste sah, wollte sie sofort dieses Kleidungsstück für mich häkeln. Sie war fasziniert von dem  floralen Muster, von der Schönheit der irischen Häkelei. Aber sie wusste noch nicht, was auf sie noch kommen konnte.
Als sie mit allen Teilchen, die Blümchen und Blätterchen, fertig war, sah sie verzweifelt den großen Haufen an. 

Zweimal versuchte die Mama einzelne Teile zusammenzuhäkeln. Zweimal musste sie es auftrennen, weil alles schief und krumm war. Zum dritten Mal nahm sie die schwarze Vorlage, heftete das Gehäkeltes mit Stecknadeln an und dann häkelte alles zusammen.

Montag, 24. Juni 2013

Spitze!




Ich bin reich. Ich habe nicht nur eine Tante, ich habe viele. Die jüngste Schwester von meinem Vater heißt Valentina. Sie ist Rentnerin, trozdem viel freie Zeit hat sie nicht. Warum? Weil sie eine sehr schöne und nützliche Beschäftigung für sich entdeckte. Meine Tante Valja kann sehr gut häkeln. 

Mittwoch, 3. April 2013

Die Nuancen von Blau




Zu blonden Haaren passt Blau sehr gut, vielleicht deswegen häkelte Tante Ljalja die zwei wunderschönen Pullover für ihre Tochter. 

Die Oma, die Globetrotterin



Meine Tante heißt Violetta, für mich und meine Kinder - Tante Ljalja, für ihre Freundinnen  – Vela. Sie ist am 30. März 79 Jahre alt (eher jung?) geworden. Ihr Geburtstag feierte sie beim älteren Enkelsohn auf dem Zypern. Bald fliegt sie nach London, wo im Januar ihr zweiter Urenkel geboren wurde. Ihr erster Urenkel wohnt in Almaty, wo auch das Heim meiner Tante Ljalja ist. Aber in Almaty verbringt sie wenig Zeit: fünf Monate auf Zypern, sechs Monaten in Norwich, - sie ist eine  Halb- Globetrotterin, besser gesagt, Weltpendlerin. Sie pendelt um die Welt von einem Enkelkind zu dem nächsten. Oma zu sein ist ihr Beruf. Besser gesagt – ihre Berufung.
Violetta, die Schwester meiner Mutter

Im anderen Leben war Tante Ljalja Chemikerin, Wissenschaftlerin.

Dienstag, 26. März 2013

Der gelbe Poncho




Am Anfang war ein Wunsch meiner Tochter. Sie wollte unbedingt einen Poncho haben, und zwar einen gelben. Vor zwei Jahren war nicht so leicht, die Wolle in der passenden Farbe zu finden.  Da verstand ich langsam, dass meine Tochter zu einer eher seltenen Spezies  gehört. Sie ist eine Trendsetterin. Sie ahnt, was für ein Trend bald kommt. 

So war auch mit diesen gelben Farben und mit dem Kleidungstück, dem Poncho.

Die Professorin, die gerne häkelt




Meine Mama heißt Zhanna. Sie ist Doktor Medizin, als Professorin unterrichtete sie früher Pulmonologie für Medizinstudenten in Almaty (Kasachstan) und Nowokusnezk (Russland). Heute arbeitet Mama als Consultant in einigen privaten Kliniken in Almaty.  Im Februar dieses Jahres ist sie 71 geworden. Das Blog „Almatinka“ ist ein Geburtstaggeschenk für sie.