Donnerstag, 25. Juli 2013

Irische Häkelei: die weiße Weste




Als meine Mama in einem Häkelheftchen die wunderschöne weiße Weste sah, wollte sie sofort dieses Kleidungsstück für mich häkeln. Sie war fasziniert von dem  floralen Muster, von der Schönheit der irischen Häkelei. Aber sie wusste noch nicht, was auf sie noch kommen konnte.
Als sie mit allen Teilchen, die Blümchen und Blätterchen, fertig war, sah sie verzweifelt den großen Haufen an. 

Zweimal versuchte die Mama einzelne Teile zusammenzuhäkeln. Zweimal musste sie es auftrennen, weil alles schief und krumm war. Zum dritten Mal nahm sie die schwarze Vorlage, heftete das Gehäkeltes mit Stecknadeln an und dann häkelte alles zusammen.


Die weiße Weste, die ich bekam, war der erste Mamas Versuch. Die Mama ist nicht ganz zufrieden damit. Warum? Sie entdeckte seitdem die große Leidenschaft – irische Häkelei, hat schon viele andere Kleidungstück in dieser Technik gehäkelt. Deswegen sieht sie Makel in ihrer alten Arbeit. Ich nicht. Ich trage meine Weste sehr gern.

Als ich noch vor zwei Jahren die Weste bei einem Seminar für Fashion-Designer trug, wurde ich von einer Dame angesprochen:
-          Wer hat die Weste gehäkelt?“
-          Meine Mutter, - antwortete ich.
-          Lebt noch ihre Mutter? – folgte dann die komische Frage…

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